Markt Wiesentheid
Die Entstehung der Partnerschaft:
Am 1. September 1939, einem Freitag, begann um 5.45 Uhr der Zweite Weltkrieg. Für die Menschen entlang der deutsch-französischen Grenze, auch für die Bewohner Hagenbachs, bedeutete der Kriegsausbruch die Räumung ihrer Heimat, die sogenannte “Freimachung der Roten Zone” (Evakuierung).
Die “Flüchtlinge” aus Hagenbach wurden in Unterfranken, auf 37 Gemeinden und Städte verteilt, untergebracht. Relativ viele Hagenbacher fanden in der unterfränkischen Marktgemeinde Wiesentheid eine neue Heimat.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich in den Gastorten die Aufnahmefamilien anfangs reserviert zeigten. Aber man lernte sich schnell kennen und kam sich näher. Als im August 1940 die Evakuierten wieder in ihre angestammte Heimat zurückkehren durften, hatten sich zwischenzeitlich doch echte Freundschaften gebildet, die bis zum heutigen Tag Bestand haben. Dies gilt vor allem für die bestehenden Beziehungen zwischen der Marktgemeinde Wiesentheid und der südpfälzischen Stadt Hagenbach.
Was 1939/1940 geschah, darf nicht vergessen werden. Man ist heute noch jenen dankbar, die damals bereit waren, mit den Fremden Wohnung und Heimat zu teilen. Aber Erlebtes beginnt zu verblassen und die Gegenwart überdeckt die Vergangenheit.
Deshalb entschlossen sich der Markt Wiesentheid und die Stadt Hagenbach zu einer Freundschaftsbekundung, in feierlichem Rahmen am 29. April 2008 in Markt Wiesentheid besiegelt, mit der festen Absicht, künftig bewusst und gezielt die bestehenden freundschaftlichen Bande zwischen den beiden Gemeinden auszuweiten und noch enger zu knüpfen.
Die Menschen im Markt Wiesentheid und in Hagenbach lassen so, vor allem für nachwachsende Generationen, vergangene Erlebnisse aufleben und bringen geschichtliche Ereignisse wieder ins Bewusstsein, die sonst in Vergessenheit zu geraten drohen.