Der traditionelle Rathaussturm am schmutzigen Donnerstag wurde wetterbedingt von den Hagenbacher Wölfen abgesagt. Nach den sintflutartigen Regenfällen mit Sturm am Vortag und in den Morgenstunden eine nachvollziehbare Entscheidung, wenn man bedenkt welche Aufwendungen für einen kleinen Verein zu leisten sind.
Damit man nicht komplett auf die gewohnte Geselligkeit und Heiterkeit verzichten musste, organisierte der Beigeordnete Tobias Zimmermann, gemeinsam mit dem städtischen Bauhof, spontan eine „Närrische Sprechstunde“ im Alten Rathaus. Die Nachricht über die spontane Alternativveranstaltung lockte letztlich doch noch rund 150 Gäste ins Alte Rathaus. Bürgermeister Christian Hutter sorgte mit einigen Helfern für eine einfache Bewirtung mit Tanz. Im Anschluss fanden viele Feierlustige gemeinsam noch den Weg in die örtliche Gastronomie.
Zahlreiche Hagenbacher Fastnachtsgruppen traf man in den Folgetagen immer wieder in Hagenbachs Gastronomie, bei Feten in Privathaushalten oder bei Tanzevents und Umzügen in Berg und Neuburg an. Fehlende große, öffentliche Veranstaltungen im Kulturzentrum und Wirtschaften oder Vereinsheimen gibt es seit längerer Zeit leider nicht mehr. Die Corona-Pandemie, der Generationenumbruch in Vereinen und Personalmangel sind sicher die Hauptgründe für den rückläufigen Trend – nicht nur an Fasching – nicht nur in Hagenbach.
Der Besucherzuspruch und die Stimmung beim Faschingsumzug am Dienstag waren auch aufgrund des sonnigen Wetters durchweg positiv. Knapp 30 Gruppen entschieden sich für eine Teilnahme als Fußgruppe oder mit Motivwagen. Für das kommende Jahr möchte die Stadt als Veranstalter gemeinsam mit den großen Hagenbacher Faschingsgruppen schauen, wie man es vielleicht wieder schaffen kann, auf vergangene Teilnehmerzahlen (Anm.d.Red. 2023 ca. 40, früher 50-60 Gruppen) zu kommen.
Die Faschingstage sind für Hagenbach jedes Jahr eine Bereicherung. Wir rufen alle Vereine, Gastronomen und Gruppen auf, sich mit Ideen einzubringen, wie das Brauchtum mindestens beibehalten, wenn nicht sogar wieder belebt werden kann.
Bilder Fotogalerie: Willi Reiter, Walter Knöll, Mathias Freier